Corona-Zeiten

Dass es möglich ist unser ganzes öffentliches Leben herunterzufahren, unsere Wohnungen und Häuser für Wochen so gut wie gar nicht zu verlassen, hätten sich wohl die wenigsten von uns gedacht. Ich auch nicht. Dementsprechend hatte diese Tatsache und natürlich auch die Folgen dieses „Lockdowns“ auch meine Gedankenwelt voll im Griff.

Den Blick in die Zukunft habe ich natürlich nach wie vor immer im Kopf. Nicht nur, aber auch wenn man Kinder hat, möchte man diese gesichert wissen.

Um nun aber zurück in die Gegenwart zu kommen… Für viele Familien ist diese Zeit eine riesige Umstellung und Herausforderung. Die Konsequenz die Eltern und Schulkinder in dieser Zeit brauchen, um ihren Unterricht zu Hause sinnbringend zu absolvieren, ist sicher für beide Seiten eine prägende Erfahrung für das ganze Leben. Diese Zeit lehrt uns Vieles. Vor allem unseren Alltag und die scheinbar einfachen Dinge wie zum Beispiel so nebenbei beim Bäcker frisches Brot oder beim Gärtner mal schnell ein paar hübsche Blumen zu holen, wieder mehr zu schätzen. Ich finde es irrsinnig wichtig die heimischen Unternehmer zu unterstützen und noch bewusster, wo es nur geht und Bedarf ist, ihre Produkte zu kaufen.

Magdalena Raich sitzend in einer Scheibtruhe

Unser „Familienalltag“ hat sich im Wesentlichen nicht verändert. Unsere Kinder sind noch klein, und nur Josef besucht den Kindergarten. Die mittlerweile 5 Wochen Heimquarantäne sind wie im Flug vergangen. Von meinen anfänglichen Haushaltsplänen wie, lang hinausgeschobene Dinge zu erledigen, alle möglichen Räume im Haus „auszumisten“ und manches neu zu organisieren, konnte ich bis jetzt nur einen Bruchteil erledigen.

Stresst mich das…? Nein :)

Und gerade das empfinde ich als das absolut Positive dieser Zeit. Ich jage nicht dem Perfektionismus alles sofort erledigen zu wollen und zu müssen hinterher. Es gibt keinen großen Zeitdruck, denn ich muss ja morgen, nächste Woche oder sonst irgendwann nirgendwo hin…Nicht falsch verstehen: ich liebe die Abwechslung die mir mein Leben bietet. Mit meinen Partnern zusammenzuarbeiten, Projekte und Herausforderungen neben der Familie zu haben, macht mir riesigen Spaß und ich freue mich schon wieder sehr darauf, aber irgendwie hat diese Zeit auch etwas „Entschleunigendes“.

Ich bin oft stundenlang mit den Kindern beim Spielen, schaffe es viel besser mich auf ihre Vorstellungen und Bedürfnisse einzulassen und ihnen nicht meine Vorstellungen von der Gestaltung eines Spiels aufzudrängen. Die Kinder fragen zwar oft, wann wir zum Beispiel Oma und Opa in Salzburg wieder besuchen können, aber genauso genießen sie es, dass wir einfach Zeit haben „nur“ zu Hause zu sein. Mir ist natürlich schon bewusst, dass es ein großes Privileg ist sich diese Zeit problemlos nehmen zu können. Ebenso ein großes Plus ist es einen Garten zu haben und einfach hinter dem Haus in den Wald gehen zu können. Die Bewegung an der frischen Luft, spielen in der Natur und mit der Natur hat etwas sehr Beruhigendes…für die Kinder und auch für uns Eltern.

Marlies Raich beim Kochen

Auch kulinarisch bin ich wieder experimentierfreudiger geworden. Ihr kennt es sicher auch: wenn man kleine Kinder hat, neigt man gerne dazu irgendwie immer das Gleiche zu kochen. Eben das, was sie gerne mögen, damit sie sicher genug essen… Es macht mir wieder riesigen Spaß in Kochbüchern zu stöbern und mir einfach mal wieder zu trauen was komplett anderes zu kochen. Die Freude darüber, wenn danach alles geschmeckt hat, die Kinder (und natürlich auch mein Mann…) satt und zufrieden sind und mich auch noch loben, dass das Essen richtig gut war, ist unvergleichlich J.

Der Blick in die Zukunft schaut vor allem wirtschaftlich ungewiss und wohl eher nicht so rosig aus. Trotzdem möchte ich mein momentanes positives Fazit aus dieser Zeit ziehen. Dieses wäre: Neue Abwechslung im Alltäglichen zu finden und zuzulassen, sich im Einfachen wieder mehr auszuprobieren, das was man hat zu schätzen und kleine Momente in der Familie ganz GROSS sein zu lassen!

Mehr Infos zu Marlies Raich findest du hier:

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