Das Jahr 2020 – ein doch etwas anderes Jahr…

Das Jahr 2020 neigt sich nun schon bald dem Ende zu … vielleicht der richtige Zeitpunkt um es einmal Revue passieren zu lassen. Ein bisschen unangenehm – denn, um ehrlich zu sein, würden wir wenn wir könnten, dieses Jahr nicht am liebsten aus dem Kalender streichen? Denkt ihr nicht auch öfter an „Früher“, als wir noch unbeschwert durch die Gassen flanierten, uns mit Freunden zum gemütlichen Beisammensein trafen und ganz selbstverständlich andere Länder entdeckten? 

Was beschreibt dieses Jahr? Ungewissheit, Chaos und Veränderung
… aber auch Heimatliebe, Reflexion, Optimismus und das besondere Schätzen schöner Momente.

Da der allgemeine Tenor in dieser Zeit ja eher in die negative Richtung schlägt, möchte ich in meinem Beitrag „nur“ die für mich und für meine Familie positiven Seiten, Erkenntnisse und Erlebnisse hervorheben.

Ich glaube, wir waren noch nie soviel zu Hause, wie in diesem Jahr 2020. Natürlich gezwungenermaßen, aber aufgrund der ganzen Ungewissheit und dem etwas mangelndem Gefühl von Sicherheit (v.a. wenn man mit Kindern unterwegs ist) kam bei uns eigentlich keine große Lust auf ins Ausland zu verreisen. Also sind wir seit nun schon fast einem Jahr ausschließlich in Österreich … und sind abenteuerlustiger denn je am Entdecken unserer Heimat. Irgendwie unglaublich, aber richtig langweilig war uns eigentlich noch nie…! Wir sind viel in den Bergen unterwegs. Unsere Jungs bekommen gar nicht genug vom Sammeln diverser Zapfen, Steine, Stöcke … und dekorieren damit unseren Garten. Ich finde es schön, denn sie machen das mit viel Ambition. Gerade diese Zeit hat mir wieder einmal gelehrt, dass man Kindern in ihrer Entwicklung nichts aufzwingen kann. Wenn sie nicht wollen, machen sie gar nicht oder nur widerwillig bei etwas mit. Zu sehen mit welcher Freude und Kreativität sie agieren macht mich sehr glücklich. Wir waren sicher immer schon sehr heimatverbunden, aber in den letzten Monaten haben wir diese Heimatliebe wieder neu entdeckt und sind so dankbar für diesen Schatz direkt vor unserer Haustür.

Marlies Raich mit ihren Kindern beim Waldspaziergang

Reflexion. Was ist mir/uns wirklich wichtig? Mir ist natürlich klar, dass bereits viele Menschen und Familien um ihre finanzielle Existenz bangen und kämpfen müssen. Oberste Priorität hat aber immer und überall die Gesundheit. Das Lachen der Kinder am Morgen, der Tatendrang, die Unbeschwertheit …! Ich bin so dankbar, dass unsere Kinder so aufwachsen können und wir das miterleben und mitgestalten dürfen. Es ist eine große Aufgabe und tägliche Herausforderung. Aber ich liebe Herausforderungen, denn sie sind die Würze des Lebens. Wenn etwas mal nicht so klappt, freue ich mich umso mehr, wenn am Ende dann doch noch etwas Schönes dabei herauskommt.

 

Optimismus. Eine besondere Portion gesunden Optimismus können wir in diesen Zeiten alle gut gebrauchen. „Mama, wann ist dieses Corona endlich vorbei? Ich mag das nicht…“ – nicht nur einmal habe ich das von meinem ältesten Sohn bis jetzt gehört. Ich versuche diese Dinge von den Kindern, die ja noch sehr klein sind, soweit als möglich fern zu halten. Das klappt offensichtlich nicht ganz … umso wichtiger ist es, ihnen unseren optimistischen Umgang damit vorzuleben. Natürlich macht man sich Gedanken, ist auch nicht immer mit allem einverstanden und macht sich Sorgen. Am Ende müssen wir aber immer optimistisch nach vorne blicken, auch um unseren Kindern einfach ein positives Gefühl zu geben.

Benni Raich mit einem Kind beim Wandern

Die schönen Momente. Auch wenn das Leben in der Familie mit Kindern durchaus sehr anstrengend sein kann, die vielen schönen Momente und Erlebnisse sind einfach unvergleichlich und so belohnend. Was es heißt Kinder und Jugendliche im „Homeschooling“ zu haben, kann ich natürlich noch nicht beurteilen. Aber ich kann es mir gut vorstellen und bewundere alle die das einigermaßen gut meistern. Dass die Nerven manchmal (oder auch öfter) blank liegen und man sich am Rande der Verzweiflung bewegt – kein Wunder. Wenn ich dann von den schönen Momenten zu schwärmen beginne, ist das für viele wahrscheinlich äußerst fehl am Platz. Gerade jetzt hat mir mal jemand erzählt, dass sie das Lernen mit den Kindern zu Hause oft an ihre Belastungsgrenzen führt, dass sie aber andererseits noch nie so viel mit ihren Kindern gespielt haben wie in diesen Zeiten.

Ich denke, dass wir uns das zu Herzen nehmen sollten um uns auch in einer hoffentlich „normalen“ Zukunft, mehr gemeinsame Zeit zu nehmen!

Marlies Raich mit ihren beiden Söhnen beim Spazieren gehen im Wald

Mehr Infos zu Marlies Raich findest du hier:

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