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Die Entscheidung, sein Baby zu stillen, ist eine der bedeutendsten und intimsten Erfahrungen, die eine frischgebackene Mutter machen kann. Stillen geht weit über die bloße Nahrungszufuhr hinaus und schafft eine einzigartige Verbindung zwischen Mutter und Kind. In unserem heutigen Blogbeitrag widmen wir uns diesem wunderbaren Thema und beleuchten gemeinsam mit der erfahrenen Hebamme und Stillberaterin Yvonne, die unterschiedlichen Stillzeichen und Stillhaltungen, die eine Mutter kennen sollte.
Im Idealfall wird ein Baby bei den ersten Stillzeichen (umgangssprachlich "Hungerzeichen") angelegt – frühe Stillzeichen können sein:
Das Weinen eines Babys ist ein spätes Stillzeichen, meist müssen die Babys zuerst beruhigt werden und können erst dann gut zum Stillen angelegt werden. Mütter wachen auch nachts vielfach bereits bei den frühen Stillzeichen auf und können so rasch auf das Bedürfnis ihres Kindes reagieren. Es ist also von Vorteil, auf frühe Stillzeichen zu achten.
Das Stillen eines Kindes (und auch das Füttern eines Babys mit dem Fläschchen!) nimmt viel Zeit in Anspruch – es ist daher höchst ratsam, dass die Mutter dabei so bequem wie möglich sitz/liegt, um Verspannungen und Schmerzen zu vermeiden.
Das Saugen des Kindes an der Brust kann bei der Mutter ein sehr starkes Durstgefühl auslösen, es ist also Hilfreich, dass sich in der Nähe des Stillplatzes (Bett, Sofa, bequemer Sessel mit Fußstütze) einige Dinge in greifbarer Nähe befinden, wie z.B.:
Direkt nach der Geburt bzw. im frühen Wochenbett ist das halbaufrechte Stillen oder das Stillen im Liegen empfehlenswert, da diese Positionen den Beckenboden schonen und die Mutter dabei etwas rasten kann. Im Falle eines Kaiserschnittes ist das Stillen im Liegen in den ersten Tagen vielfach noch nicht möglich, dann ist die halbaufrechte Position zu empfehlen. Wenn die Mutter gut mit Pölstern und einem Stillkissen gestützt wird, ist es möglich das Kind sowohl in Wiegehaltung als auch im Rückengriff zu stillen.
Egal in welcher Position gestillt wird, Mutter und Kind sollten immer viel Körperkontakt haben und das Baby sollte den Kopf nicht überstrecken oder seitlich neigen müssen um an der Brust zu trinken – Ohr, Schulter und Hüfte des Kindes sollten sich immer in einer Linie befinden.
Anfangs hat man als frisch gebackene Mutter oft das Gefühl zu wenige Hände und Arme für das Anlegen des Kindes zu haben, doch mit ein wenig Übung und Unterstützung wird es immer einfacher und im Idealfall berichten die Mütter irgendwann, dass sie sich gar nicht mehr erinnern können wie oft sie das Kind in der Nacht gestillt haben, da es im Halbschlaf fast automatisch geschehen ist…
Sind die beschriebenen frühen Stillzeichen zu erkennen, sollte das Baby korrekt angelegt werden. Um Verspannungen und Schmerzen vorzubeugen, soll die Mutter bequem sitzen/liegen und gegebenenfalls Pölster/Stillkissen zur Unterstützung verwenden.
Sobald die Mutter es bequem hat, umfasst sie ihre Brust C-förmig (der Daumen liegt hierbei oben und die restlichen Finger unten) als würde sie einen Hamburger mit einer Hand halten. Durch diesen Griff wird die Brust ein wenig geformt und das Baby tut sich beim Anlegen leichter.
Entweder hat das Baby den Mund schon weit geöffnet oder die Mutter streicht vorsichtig mit dem Finger oder der Mamille (Brustwarze) über die Unterlippe und das Kinn des Kindes bis es den Mund weit öffnet. Dann wird das Baby gut zur Brust herangezogen damit es die Mamille und große Teile der Areola (Brustwarzenvorhof) im Mund hat.
Sobald das Baby die Mamille am Gaumen spürt, beginnt es in der Regel kräftig zu saugen. Beim Saugen an der Brust sollen die Lippen gut nach außen gestülpt sein (wie ein Fischmund) und die Zunge des Kindes zwischen Mamille und unterer Kauleiste liegen.
Das Stillen im Liegen ist in den ersten Tagen nach der Geburt und auch in der Nacht eine gute Option. Der Beckenboden wird im Liegen kaum belastet, die Mutter kann sich ausruhen und nachts im Idealfall während des Stillens weiterschlafen.
Die Mutter legt sich bei dieser Stillposition in Seitenlage und legt auch die untere Schulter auf der Unterlage/Matratze ab. Wenn es für sie bequem ist, kann sie den Kopf auf ihrem Oberarm ablegen oder sie ruht auf einem Stillkissen. Das Baby liegt ebenfalls in Seitenlage mit viel Körperkontakt Bauch an Bauch zur Mutter. Mit der unteren Hand wird die Brust etwas geformt und mit der oberen Hand das Baby zur Brust gebracht. Wenn das Baby gut angesaugt hat und zufrieden trinkt, kann der Rücken des Kindes entweder mit der oberen Hand oder durch eine zusammengerollte kleine Decke gestützt werden. Meist ist es nicht nötig, dass die Brust die ganze Zeit geformt/gehalten werden muss, daher kann nach dem Anlegen auch die untere Hand/der untere Arm bequem abgelegt werden.
Besonders in der ersten Zeit nach der Geburt kann ein Kissen zwischen den Knien der Mutter angenehm sein.
Die Wiegehaltung ist langläufig die klassische Stillposition, die oft auf Gemälden und Fotos zu sehen ist. Wichtig ist eine bequeme Sitzmöglichkeit in der der Rücken und auch die Schultern unterstützt sind bzw. abgelegt werden können. Ein Stillkissen kann besonders zu Beginn der Stillzeit eine große Hilfe bei dieser Position sein.
Die Mutter sitzt bequem und hat ein Kissen/Stillkissen auf dem Schoß, das Baby liegt mit dem Bauch zum Bauch der Mutter gewandt auf Brusthöhe auf dem Kissen. Das Köpfchen des Babys liegt in der Armbeuge der Mutter, die Hand der Mutter liegt auf dem Rücken/Po des Kindes. Mit der anderen Hand wird die Brust geformt und das Kind wie im Beitrag KORREKTES ANLEGEN beschrieben zur Brust geführt und angelegt.
Besonders elastisches Stillkissen in der Farbe lila mit Herzchenmuster
Länge: 180 cm
Besonders elastisches Stillkissen in der Farbe mint mit Fischemuster
Länge: 180 cm
Besonders elastisches Stillkissen in der Farbe rosa mit goldenen Kronen
Länge: 180 cm
Natürlich kann es auch vorkommen, dass es beim Stillen zu Problemen kommt. Hier ist es entscheidend, sich professionelle Hilfe und Unterstützung zu holen. StillberaterInnen oder Hebammen kennen viele Stillpositionen, Tipps oder Hilfsmittel, die dir das Stillen wieder erleichtern können.
Wichtig ist: Das Stillen darf nicht schmerzhaft sein!