Die Email-Adresse wird gemäß unserer Datenschutzrichtlinien vertraulich behandelt.
Die wohl schönste Art eine innige Bindung zu deinem Kind aufzubauen ist das Stillen! Aber was bedeutet es eigentlich zu stillen? Die meisten denken beim Stillen an das Füttern des Babys. Stillen bedeutet jedoch noch viel mehr! Trost spenden, Geborgenheit geben, Stress abbauen und natürlich die Stärkung der Mutter-Kind-Bindung – all das sind gute Gründe um dein Baby zu stillen.
Hast du dich dazu entschieden zu stillen, tauchen oftmals viele Fragen auf. Stillberaterin Verena Burgstaller hat für uns die häufigsten Fragen beantwortet.
Viele Frauen beschäftigen sich während der Schwangerschaft noch nicht mit dem Thema Stillen, da sie oft denken „es wird schon funktionieren“, „was gibt es da Besonderes zu wissen?“ oder „das geht doch automatisch…“
Zu einem gewissen Teil stimmt das natürlich auch. Jedoch ist gerade der Beginn des Wochenbetts eine sehr sensible und emotional wichtige Phase für die Mutter und das Baby. Es ist ein Zusammenwachsen und Kennenlernen. Die Stillbeziehung zwischen Mutter und Baby, ist eine Beziehung die aufgebaut werden muss und oftmals nicht ganz so einfach und automatisch funktioniert. In solchen Fällen hilft dann eine Stillberatung um die frischgebackenen Eltern zu unterstützen und offenen Fragen zu klären. Idealerweise beginnt man aber mit der Stillvorbereitung schon während der Schwangerschaft. Hierzu gibt es zum Beispiel spezielle Vorbereitungskurse oder Workshops in denen sich sowohl werdende Mamas als auch Papas vorab viele Infos holen können.
Nach 9 Monaten warten, das allererste Mal dein Baby zu sehen, anzufassen, zu streicheln und zu halten ist für die meisten Mamas ein magischer Moment. Bei einer natürlichen Entbindung wird dir dein Baby gleich nach der Geburt auf die Brust gelegt. Auch bei einer Geburt per Kaiserschnitts kann ein Sectio Bonding durchgeführt werden. Das bedeutet dein Baby kommt ebenfalls gleich nach der Geburt auf deine Brust und bleibt anschließend dort liegen oder dein Kind kommt zuerst zum Papa zum Bonden und danach, wenn du im Aufwachraum bist, endlich zu dir. In den ersten Stunden nach der Geburt sind Babys häufig am aktivsten. Zeigt dein Baby dann auch noch Hungerzeichen ist es ein sehr guter Zeitpunkt den ersten Stillversuch zu wagen.
Im Idealfall solltest du bei den ersten Hungerzeichen dein Baby anlegen – es ist nämlich wichtig, den richtigen Moment zu erwischen. Ist dein Baby schon unruhig oder beginnt zu schreien, ist dies ein sehr spätes Zeichen. Wenn du dir unsicher bist und die Zeichen deines Babys noch nicht ganz deuten kannst, dann kannst du dich auch gerne an das Pflegepersonal wenden. Zum Thema "Babysignale erkennen und richtig deuten" gibt es übrigens einen interessanten Beitrag am Träumeland-Blog: Zum Blogbeitrag.
Du merkst übrigens, dass dein Baby effektiv an deiner Brust saugt, wenn du dein Baby dabei schlucken hörst. Einige Mamas verspüren beim ersten Stillen auch Nachwehen da sich die Gebärmutter durch die Hormonausschüttung während des Stillens besser zusammenziehen kann.
Die ersten Anlegeversuche können manchmal mit einem etwas ziehenden Gefühl verbunden sein, nämlich dann, wenn dein Baby das Vakuum aufbaut und saugt. Die Brustwarze muss sich erst an das Saugen gewöhnen und das Ziehen lässt im Laufe des Stillvorgangs wieder nach. Manche Mütter empfinden auch während des Milchspendereflexes ein Kribbeln in der Brust. Das alles ist „normal“ und gehört zu den ersten Stillversuchen dazu. Du machst also alles richtig.
Wichtig ist: Der Stillvorgang an sich, darf nicht schmerzhaft sein!
Sind doch Schmerzen während des Stillens vorhanden, kann dies oft viele verschiedene Gründe haben. Sollte dies der Fall sein, muss durch geeignetes Fachpersonal z.B. eine Still- und Laktationsberaterin, die Saugtechnik und die Anlegetechnik des Babys kontrolliert werden, denn ein falsches Anlegen oder Saugen des Babys führt zu schmerzenden oder wunden Mamillen.
Mein Tipp: Auch die Stillposition sollte öfters gewechselt werden, denn durch den Positionswechsel erhält die Mamille eine andere Belastungsstelle. Ein geeignetes Hilfsmittel sind hierfür Stillkissen in den unterschiedlichsten Formen und Varianten. Natürlich ist die Pflege der Brustwarze ebenso wichtig.
Eine sehr häufig gestellte Frage. Ich empfehle eine Anlegehäufigkeit von 8 – 12 x / 24 h. Je nach Zeichen deines Babys auch öfters. Hier gilt: Jedes Baby ist anders. Am besten ist es dein Baby nach Bedarf anzulegen und nicht an einen strikten Zeitplan festzuhalten, so kann sich die Milchmenge optimal auf dein Baby einstellen.
Hast du gewusst? Muttermilch ist nach ca. 60-90 min komplett verdaut und daher ist es nicht verwunderlich, wenn die Kleinen oftmals schon nach 1h oder weniger wieder trinken möchten.
Bei den Neugeborenen ist Clusterfeeding bereits in den ersten Tagen – meist ab dem 2. Tag zu beobachten. Das heißt, dass dein Baby innerhalb einer Wachphase sehr oft mit nur kurzen Pausen gestillt werden möchte. Man kann dies mit einem 12 Gänge Menü vergleichen. Oft dauert diese Phase über mehrere Stunden an. Babys sind in dieser Phase meist unruhig, weinerlich und wollen ständig an die Brust. Dies ist ganz normal und sagt nichts über deine Milchmenge aus. Je öfter sie angelegt werden, desto mehr bekommt die Brust die Information, dass mehr Muttermilch produziert werden muss. Häufig tritt dieses Clustern in den Abendstunden auf, danach folgt eine längere Schlafphase.
Bereits während der Schwangerschaft produziert die Brust Vormilch auch Kolostrum genannt. Kolostrum wird auch als flüssiges Gold bezeichnet, da es:
Wusstest du, dass der Magen von Babys am ersten Tag etwa nur so groß wie eine Haselnuss ist, und die Kleinen daher mit der anfangs oft geringen Menge an Kolostrum auskommen?
Die Initiale Brustdrüsenschwellung umgangssprachlich Milcheinschuss genannt, tritt meist am 3 bis 4. Tag nach der Geburt auf. Bei einem Kaiserschnitt, hohem Blutverlust bei der Geburt oder Diabetes kann der Milcheinschuss auch mal länger dauern. Der Milcheinschuss macht sich dadurch bemerkbar, dass zu Beginn die Brust etwas wärmer und schwerer wird und auch die Venenzeichnung an der Brust hervor tritt. In dieser Übergangs-Phase hilft es oft die Brust etwas zu kühlen. Zum Beispiel mit Topfen, Kohlblättern oder einem Coolpack. Auch eine Lymphmassage kann helfen den Milcheinschuss abzumildern.
Während der Schwangerschaft stellt sich die Frage ob du dein Baby künftig stillen möchtest oder nicht. Auch wenn es zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen gibt, sind sich die meisten Expertinnen und Experten einig: Stillen ist die beste Ernährungsform für Säuglinge. Sogar die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt, Babys in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich zu stillen und es auch nach Beginn der Beikost noch fortzuführen.
Muttermilch bietet Babys nämlich alles, was sie in den ersten Lebensmonaten brauchen. Sie enthält wichtige Antikörper und Nährstoffe, ist gut verträglich und reicht aus um Hunger und Durst zu stillen. Und nicht zuletzt: sie ist kostenlos und jederzeit verfügbar.
Bonding bedeutet kurz gesagt: Nackte Baby Haut an nackter Eltern Haut und das am besten solange und so oft wie möglich. Gerade die ersten Wochen sollten für einen ausgiebigen Hautkontakt genutzt werden. Bonding bringt unter anderem folgende Vorteile: